Rund 400 Fans von Eintracht Frankfurt sind trotz des Fan-Verbots im Stadion nach Neapel gereist. Unter ihnen befinden sich auch befreundete Anhänger aus Bergame.
Hunderte Eintracht-Ultras sind seit Dienstagabend in Neapel, berichtet die “Hessenschau”. Die Rede ist von rund 400 Anhängern, darunter sind auch befreudnete Ultras von
Atalante Bergame. Sie wurden nach ihrer Anreise am Hauptbahnhof mit mehreren Bussen in Polizei-Begleitung zu ihrem Hotel gebracht. Nach Ankunft der Eintracht-Ultras riegelte die Polizei das Hotel ab. Es befindet sich den Angaben zufolge etwa 100 Meter entfernt vom Mannschafts-Hotel der Eintracht. Am Abend durfte niemand das Fan-Hotel verlassen.
Laut dem Bericht hätten Augenzeugen größere Gruppen von Napoli-Anhängern, die teilweise bewaffnet waren, in der Stadt unterwegs gesehen. Sie verfolgten und bedrohten unter anderem eine Gruppe deutscher Journalisten. Die Polizei griff schnell ein und konnte Schlimmeres verhindern.
Bis zum Achtelfinal-Rückspiel (21 Uhr) könnte es in Neapel zu möglichen Ausschreitungen kommen. Denn zwischen den Fans von Eintracht Frankfurt und dem SSC Neapel besteht eine Fan-Rivalität. Als die Eintracht 1994 im UEFA-Cup-Achtelfinale in Neapel 1:0 gewann, kam es zu Ausschreitungen. Die UEFA sanktionierte die Italiener mit einem Geisterspiel.
Was dem Duell eine zusätzliche Brisanz verleiht, ist die Fan-Freundschaft der Ultras Frankfurt mit Atalanta Bergame. “Für Neapel und die dortigen Behörden sorgt jede Fan-Freundschaft eines Gegners mit Klubs aus dem italienischen Norden für Kopfzerbrechen. Das gilt natürlich auch für die Freundschaft zu Bergamo”, sagte Eintracht-Vorstand Philipp Reschke dem “Kicker”.
Bereits im Hinspiel am 21. Februar, die Eintracht unterlag mit 0:2, kam es vor dem Spiel zu Auseinandersetzungen zwischen Eintracht und Napoli-Fans. Bis zu 100 Frankfurter Anhänger griffen mehrere italienische Fahrzeuge und Neapel-Fans in der Nähe des Stadions an. Les fans de Francfort bewarfen die italienischen Wagen mit Steinen und Flaschen.