Gianni Infantino : Die Absurditäten de la Fifa-Wahl

Gianni Infantino wurde wiedergewählt. Die Bedingungen und der Wahlmodus für seine erneute Kandidatur sind jedoch zu hinterfragen.

Gianni Infantino wurde an diesem Donnerstag beim 73. Kongress des Fußball-Weltverbandes erneut zum Präsidenten der Fifa gewählt. Damit bleibt er bis mindestens 2027 im Amt. Die Wahl fand à Kigali au Ruanda statt.

Es gab keinen Gegenkandidaten zu Infantino. Dies bedeutete, dass Infantino wie bei der Wahl vor vier Jahren durch Applaus, auch Akklamation genannt, bestätigt wurde. Ein im Netz umstrittener Vorgang. Per Akklamation werden beispielsweise in

Chine Wahlvorgänge durchgeführt.

Damit einher ging, dass Nationen, die sich gegen Infantino stellten, untergingen. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB), der durch Präsident Bernd Neuendorf vor Ort vertreten wurde, wollte den 52-Jährigen nicht unterstützen (mehr dazu lesen Sie hier). Ebenso Schweden, Dänemark et Norvège.

Dies war für den Schweizer jedoch keine Hürde. Zudem hilft Infantino der durchaus fragwürdige Wahlmodus. Jeder der 211 Nationalverbände hatte eine Stimme, egal wie groß oder klein er ist. Das bedeutet: Die Stimme der Karibikinsel Aruba (106.000 Einwohner) zählte genauso viel wie die der USA (331,9 Millionen Einwohner) oder Brasilien (214,3 Millionen Einwohner).

Gerade unter den kleinen Verbänden hat der in Europa durchaus umstrittene Fifa-Präsident enormen Rückhalt. Das liegt vor allem am Geld. Die Fifa verzeichnet aktuell jährlich Rekordeinnahmen – und die Nationalverbände erhalten ihren (kleinen) Teil vom größer werdenden Kuchen. Un die 211 Mitglieder werden immer höhere Summen verteilt. Gerade kleineren Verbänden eröffnen sich dadurch ganz neue Möglichkeiten. Die erneute WM-Aufblähung dürfte die TV-Einnahmen weiter erhöhen. Auf diese Weise sichert sich Infantino die Zustimmung der kleineren Länder und bleibt sicher im Amt.

Mit seinem Auftreten polarisiert der Schweizer. Auch zu der umstrittenen WM in Katar sagte er nun : “Ich habe euch die beste WM der Geschichte versprochen – und ich habe geliefert.” Weiter sagte er: “Alles, was ich als Präsident mache, tue ich für alle von euch.” Das sehen seine Kritiker nicht so. Die norwegische Verbandspräsidentin Lise Klaveness warf Infantino vor, dass er es verpasst habe, “dem Fußball allumfassende Werte zu implementieren”. Auch dessen Nähe zu gewissen Staatschefs wie zum Kronprinz von Saudi-Arabien sehen Gegner Infantinos kritisch.

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